FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE (AISBL)
SECRETARIAT GENERAL: 13, Place Albert 1er B – 6530 Thuin (Belgique)
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04.10.2021 / DE
FCI-Standard Nr. 234
XOLOITZCUINTLE
(Unbehaarte Varietät & behaarte Varietät)
ÜBERSETZUNG: Skrivanek GmbH / Vom VDH überprüft / Offizielle Originalsprache (ES).
URSPRUNG: Mexiko.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS: 08.10.2012.
VERWENDUNG:
Standardvarietät: Wachhund.
Zwischenvarietät: Wachhund.
Miniaturvarietät: Begleithund.
KLASSIFIKATION FCI:
Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp.
Sektion 6 Hunde vom Urtyp.
Ohne Arbeitsprüfung.
VORWORT: Das Gen, das die Haarlosigkeit verursacht, ist dominant. Dennoch werden einige Welpen mit Haar geboren. Die Verpaarung zweier unbehaarter Hunde bringt am wenigsten behaarte Welpen hervor und wird daher bevorzugt. Diese Kreuzung erhält und verbessert erwiesenermaßen die Qualität der Rasse.
Zum Erhalt der genetischen Vielfalt können auch gut gebaute, behaarte Xoloitzcuintles von hervorragendem Körperbau sowie von hervorragender Gestalt und Fellbeschaffenheit und mit vom Standard genehmigten Fellfarben für die Zucht eingesetzt werden.
Verpaarungen zweier behaarter Xoloitzcuintles sind nicht zulässig. Der Bestand an behaarten Xoloitzcuintles zu Zuchtzwecken darf ausschließlich von registrierten Hunden abstammen, die mindestestens in den letzten drei Generationen aus Verpaarungen von Unbehaarten mit Unbehaarten abstammen. Die behaarte Varietät ist bei Hundeausstellungen als rasserein zu behandeln und darf nur mit unbehaarten Hunden gekreuzt werden.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Es handelt sich um eine sehr alte Rasse.
Das Fleisch des Xoloitzcuintle oder Xoloitzcuintli in der Nahuatl-Sprache, Xoloitzcuintle auf Spanisch, galt im prähispanischen Mexiko als Delikatesse, die die mexikanischen Ureinwohner bei speziellen Zeremonien, wie z.B. religiösen Ritualen, verspeisten. Der Hund wurde als Abbild des Gottes „Xolotl“ gesehen, von dem sich sein Name offensichtlich ableitet. Seine Aufgabe war es, die Seelen der Toten in die Ewigkeit zu begleiten, weshalb er so selten wurde, dass die Rasse beinahe ausgestorben wäre. Die Federación Canófila Mexicana rettete diese autochthone Rasse und zeigt seit 1940 einen Xoloitzcuintle in ihrem Logo. Die Varietät ohne Haar wird auch als Mexikanischer Nackthund bezeichnet; die mit Haar war bei den
Eingeborenen als Itzcuintle bekannt.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Der Xoloitzcuintle ist ein alter Hund vom Urtyp, dessen allgemeine Gestalt von der Evolution geformt wurde. Er ist sehr attraktiv, schlank und elegant, in jeder Hinsicht gemäßigt, schnell, harmonisch und stark, ohne dabei grob zu wirken. Seine Umrisse sind klar, sein Körper wohl proportioniert, die Brust breit, die Rippen bogenförmig, Gliedmaßen und Rute lang. Die Rasse teilt sich in zwei Varietäten, eine mit und eine ohne Haar, die sich in der Gestalt, abgesehen von Fellbeschaffenheit und Gebiss, gleichen.
Varietät ohne Haar: Das wichtigste Merkmal ist das vollständige oder fast vollständige Fehlen des Fells bei weicher und glatter Haut. Ein besonderes Merkmal ist, dass das Gebiss aufgrund des Gens, das auch für die Haarlosigkeit verantwortlich ist, fast immer unvollständig ist.
Varietät mit Haar: Sehr attraktiv, vollständig mit kurzem Fell bedeckt. Das Haarkleid muss dicht, glatt und kurz sein und darf keine Unterwolle aufweisen. Die behaarte Varietät muss im Körperbau dieselben harmonischen Proportionen wie die unbehaarte aufweisen, das Gebiss muss vollständig sein (42 normal entwickelte Zähne in normaler Position),
WICHTIGE PROPORTIONEN: Der Körper, gemessen vom Schulterblatt bis zum Hüfthöcker und vom Widerrist bis zum Boden, ist etwas länger als hoch. Das Verhältnis beträgt ca. 10:9.
Bei Hündinnen kann der Körper aufgrund der reproduktiven Funktion etwas länger als bei Rüden sein. Die Länge des Schädels entspricht in etwa der Länge des Fangs.
Die Rasse umfasst drei Größen, alle mager und robust, gut bemuskelt, mit starkem Rippenkorb und mittelschweren Knochen. Die Umrisse sind rechteckig und der Abstand zwischen Ellenbogen und Boden ist gleich oder etwas größer als der Abstand zwischen Widerrist und Ellenbogen.
VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN): Der Xoloitzcuintle ist ein ruhiger und leiser Hund. Er ist fröhlich, wachsam und intelligent. Er kann Fremden misstrauen, ist ein guter Wachhund und hervorragender Begleiter. Er ist niemals aggressiv. Die Varietät mit Haar muss in jeder Hinsicht dieselben Verhaltensmerkmale zeigen.
KOPF:
OBERKOPF:
Schädel: breit und kräftig, keilförmig. Von oben gesehen breit und elegant, verjüngt sich bis zum Fang mit schwach ausgeprägtem Hinterhauptkamm. Fast parallele kraniofaziale Linien.
Stopp: Leicht, aber gut sichtbar.
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Die Schnauze muss bei dunklen Hunden dunkel und kann bei bronzefarbenen Hunden kaffeebraun oder rosafarben oder bei gesprenkelten Hunden gesprenkelt sein.
Fang: Von der Seite aus gesehen ist der Fang gerade und der ober- und der Unterkiefer sind quadratisch und sehr kräftig. Die Zunge ist in der Regel rosafarben, kann aber schwarze Punkte oder Flecken aufweisen. Dies ist ein gängiges Merkmal der Rasse. Die Zunge muss sich immer im Mund befinden. Eine gelähmte, sich außerhalb des Mundes befindliche Zunge ist disqualifizierend.
Lefzen: Straff und dicht anliegend.
Kiefer/Zähne: Beide Varietäten: mit starken Kiefern. Die Schneidezähne müssen perfekt zu einem Scherengebiss schließen.
Die oberen Schneidezähne schieben sich über die unteren und berühren mit ihrer Innenseite die Außenseite der unteren
Schneidezähne, sodass ein quadratischer Kiefer gebildet wird. Ein Zangenbiss, von einer Ecke zur anderen, ist ebenfalls zulässig.
Varietät ohne Haar: Vorzugsweise mit vollständigen Schneidezähnen. Einzelne fehlende Schneidezähne, Eckzähne, vordere Backenzähne und Backenzähne sowie verdrehte Zähne werden nicht bestraft, da manche Tiere über keine tiefen Zahnwurzeln verfügen. Genetisch geht die Haarlosigkeit meist mit fehlenden Zähnen einher. Varietät mit Haar: Vollständiges Gebiss (42 Zähne), Scheren- oder Zangengebiss erforderlich, normal entwickelte und positionierte Zähne.
Backen: Nur leicht entwickelt.
AUGEN: Mittelgroß und mandelförmig, mit wachem und sehr intelligentem Blick. Die Farbe schwankt je nach Hautfarbe zwischen schwarz, braun, kastanienbraun, bernsteinfarben oder falb. Vorzugsweise so dunkel wie möglich und beide von derselben Farbe. Gut pigmentierte Lider, schwarz, braun oder grau bei dunklen Hunden. Helle oder rosafarbene Lider bei hellen Hunden zulässig, aber dies sind keine erstrebenswerten Farben.
OHREN: Bei beiden Varietäten sind die Ohren groß, lang, ausdrucksstark, sehr elegant und von feiner Struktur; sie erinnern an Fledermausohren. Bei erhöhter Aufmerksamkeit stets aufgerichtet; in dieser Position muss die Ohrachse 50° bis 80° gegenüber der Waagerechten geneigt sein. Beide Ohren müssen bei Aufmerksamkeit dieselbe Position einnehmen. Herabhängende oder kupierte Ohren führen zur Disqualifikation.
HALS: Bei beiden Varietäten ist der Hals hoch aufgerichtet, glatt und trocken, leicht gewölbt. Proportional lang. Schlank, flexibel, gut bemuskelt und äußerst elegant. Die Haut am Hals ist fest, elastisch, enganliegend und ohne Wamme. Welpen weisen Falten auf, die mit zunehmendem Alter verschwinden.
KÖRPER: Stark gebaut.
Obere Profillinie: Perfekt gerade und waagerecht.
Rücken: Kurz, stark und fest.
Lenden: Stark und bemuskelt.
Kruppe: Leicht konvexes Profil mit Neigung von rund 40°gegen die Waagerechte.
Brust: Von der Seite betrachtet lang und tief, reicht bis zur Rute hinab; Rippen deutlich gewölbt, weder übertrieben noch flach. Von vorn betrachtet Vorbrust mit deutlicher Breite; Brustbeinspitze ragt nicht hervor.
Bauch: Elegant ausgeprägt, muskulöser Unterleib und mäßig aufgezogen.
RUTE: Lang und dünn mit einigen Spießhaaren, verjüngt sich beim unbehaarten Xoloitzcuintle vom Ansatz bis zur Schwanzspitze und ist beim behaarten Xoloitzcuintle mit kurzem Haar bedeckt. In der Bewegung wird sie bogenförmig aufgerichtet getragen und berührt nie den Rücken. In Ruhestellung hängt sie herab und endet mit einer leichten Biegung. Manchmal legt der Hund sie bei kalten Temperaturen zwischen die Gliedmaßen. Die Rute muss bis zu den Sprunggelenken reichen. Die Rute muss so positioniert sein, dass sie eine Verlängerung der Kruppe bildet, wenn sich der Hund in Ruhestellung befindet.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND:
Schulter: Flach und muskulös. Der richtige Winkel zwischen Schulterblatt und Oberarmknochen sorgt für große, freie und elegante Schritte.
Ellenbogen: Stark, fest und am Brustkorb anliegend, niemals nach außen gedreht.
Unterarm: Die Vorderpfoten sind von vorn betrachtet gerade und stehen senkrecht zum Boden
Vorderfußwurzelgelenk: Fest und senkrecht.
Vorderpfoten: Mittlere Länge (Hasenpfoten). Die zusammenliegenden, gewölbten Zehen können bei der Varietät ohne Haar dicke, kurze Haare aufweisen und müssen bei der Varietät mit Haar mit kurzen Haaren bedeckt sein.
Die Krallen sind schwarz bei dunklen Exemplaren und heller bei bronzefarbenen oder blonden Hunden.
Die Krallen sind zurückzuschneiden. Die Pfotenballen sind stark und bei jeder Bodenbeschaffenheit widerstandsfähig.
Die Zwischenzehenmembranen sind gut entwickelt. Afterklauen müssen an allen Gliedmaßen entfernt werden, außer bei Tieren, die in Ländern leben, in denen dies gesetzlich untersagt ist.
HINTERHAND:
Allgemeines Erscheinungsbild: Stark und gut bemuskelt. Von hinten betrachtet absolut gerade und parallel, nie nah beieinander stehend. Die Winkel des Hüftgelenks, des Kniegelenks und des oberenSprunggelenks sind weit und damit unerlässlich für eine freie und kräftige Betätigung der Gliedmaßen.
Oberschenkel: gut bemuskelt.
Kniegelenk: mit leichter Kurve.
Sprunggelenk: Kuhhessige Sprunggelenke sind äußerst unerwünscht.
Hinterpfoten: Mittlere Länge (Hasenpfoten). Die zusammenliegenden, gewölbten Zehen können bei der Varietät ohne Haar dicke,kurze Haare aufweisen und müssen bei der Varietät mit Haar mit kurzen Haaren bedeckt sein.
Die Krallen sind schwarz bei dunklen Exemplaren und heller bei bronzefarbenen oder blonden Hunden.
GANGWERK: Der Hund muss sich frei mit eleganten, großen und flexiblen Schritten fortbewegen. Der Trab ist rasch und fließend, wobei Kopf und Rute immer hochgetragen werden. Die Hinterhand bewegt sich frei und kräftig.
HAUT:
Unbehaarte Varietät: Aufgrund des vollständigen Fehlens der Behaarung kommt der Haut dieser Rasse eine große Bedeutung zu;
sie ist glatt, sehr berührungsempfindlich und fühlt sich wärmer an, da die Wärme aufgrund des fehlenden Haarkleids direkt ausströmt. DieKörpertemperatur ist jedoch dieselbe wie bei behaarten Hunden. Im Gegensatz zu den behaarten Rassen, bei denen die Wärme über die natürliche Belüftung abgegeben wird, erfordert die Haut eine besondere Pflege, da sie keinen natürlichen Schutz vor Sonneneinstrahlung und ungünstigen Witterungsbedingungen bietet.
Vereinzelte Vernarbungen werden nicht bestraft. Der Hund schwitzt gewöhnlich durch die Pfoten (Pfotenballen und Zwischenzehenmembranen), weshalb er außer bei extremer Hitze praktisch nicht hechelt. Es dürfen keine offensichtlichen Hautprobleme vorliegen.
Behaarte Varietät: Die Haut beim behaarten Xoloitzcuintle ist weich und muss vollständig mit Haaren bedeckt sein.
HAARKLEID:
Haar:
Unbehaarte Varietät: Das Hauptmerkmal dieser Rasse ist das vollständige Fehlen des Körperhaares (sogenannter Nackthund);
dennoch können einzelne kurze und dichte Spießhaare in allen anderen Farben an Stirn und Nacken vorhanden sein. Diese dürfen niemals länger als 2,5 Zentimeter lang sein und dürfen keinen breiten und weichen Schopf bilden. Rauhaar an den Pfoten und an der Rutenspitze sind üblich; ihr Fehlen ist jedoch nicht zu bestrafen.
Behaarte Varietät: Diese Varietät des Xoloitzcuintle weist Haare am ganzen Körper auf. Sie können am Bauch und auf der Innenseite der Hinterbeine spärlich sein. Das Haar muss kurz, flach und vorzugsweise glatt sein und darf keine Unterwolle aufweisen.
Farbe:
Unbehaarte Varietät: Einheitliche, einfarbige und dunkle Färbungen werden bevorzugt. Die Palette umfasst schwarz, schwarzgrau, schiefergrau, dunkelgrau, rötlich, leberfarben, bronzefarben oder blond; es können auch Flecken gleich welcher Farbe, darunter auch weiße Flecken, auftreten.
Behaarte Varietät: Einheitliche, einfarbige und dunkle Färbungen werden bevorzugt. Die Palette umfasst schwarz, schwarzgrau,
schiefergrau, dunkelgrau, rötlich, leberfarben, bronzefarben oder blond; es können auch Flecken gleich welcher Farbe, darunter auch weiße Flecken, auftreten.
GRÖSSE UND GEWICHT: Es gibt drei Größen für Rüden und Hündinnen.
• Standardvarietät: 46 bis 60 cm, Toleranz +2 cm bei Exemplaren von optimaler Qualität.
• Zwischenvarietät: 36 bis 45 cm.
• Miniaturvarietät: 25 bis 35 cm.
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
• Sehr breiter Kopf.
• Schlaffe, lose und faltige Haut bei ausgewachsenen Hunden.
• Lose, schlaffe und faltige Haut am Nacken bei ausgewachsenen Hunden.
• Übermäßige Wamme.
• Helle, runde und hervorstehende Augen.
• Eingefallener oder gewölbter Rücken (Lordose oder Kyphose).
• Abfallende Kruppe.
• Starker Kuhhessigkeit.
• Eng über den Rücken gerollte Rute.
• Kurze Rute
• Flache Pfoten.
SCHWERE FEHLER:
• Langer und schmaler Körper mit kurzen Gliedmaßen.
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:
• Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde.
• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen.
• Atypische Hunde
• Blindheit oder Taubheit
• Jeder behaarte oder unbehaarte Xoloitzcuintle mit Prognathie oder Sackkiefer.
• Kieferfehlstellung (sehr schiefes Maul).
• Hunde mit schlechtem Biss aufgrund einer Kieferfehlstellung.
• Gelähmte Zunge (außerhalb des Mauls).
• Blaue oder verschiedenfarbige Augen (Heterochromie).
• Kurierte oder hängende Ohren.
• Kurze oder kupierte Rute.
• Haar an allen Körperstellen außer Kopf, Ohren, Hals, Pfoten und Rute beim Xoloitzcuintle der Varietät ohne Haar.
• Bei der Varietät mit Haar Fellkleid, das nicht kurz oder nicht glatt ist.
• Albinismus.
• Merle-Farben, auch alle nicht im Standard aufgeführten Farben, z.B.: schwarz mit roten Abzeichen, gestromt, weiß, zobelfarben etc.
• Hunde, die größer als 62 cm oder kleiner als 25 cm sind.
N.B.:
• Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
• Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.