Als erster zuchtbuchführender Verein für Shar Pei in Deutschland stehen wir seit mehr als vier Jahrzehnten für die kontrollierte Zucht dieser wunderbaren Rasse.
Von den Anfängen in Deutschland bis heute begleiten und betreuen wir den Shar Pei mit Wissen, Erfahrung und Leidenschaft.
Seine Geschichte
Das Vorkommen der Rasse läßt sich anhand von Funden und Abbildungen bis in die Han Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) zurückverfolgen. Den historischen Quellen zufolge liegen die Ursprünge des Shar Pei in den an das südliche chinesische Meer angrenzenden Provinzen, vor allem in der Provinz Kwungtung (Guangdong).
Er war damals ein weit verbreiteter Gebrauchshund, der hauptsächlich von den Kleinbauern als Jagd-, Wach- und Hütehund gehalten wurde.
Mit der Regierungsübernahme durch das kommunistische Regime in der Volksrepublik China wurden enorme Steuern auf die Haltung der Hunde erhoben, sodass deren Anzahl deutlich zurück ging. 1947 wurden die Steuern nochmals drastisch erhöht und das Züchten ganz verboten. Um 1950 waren nur noch wenige Shar Pei übrig, hauptsächlich auf den küstennahen Inseln Macao und Hong Kong.
Im Jahre 1973 wandte sich Matgo Law, ein Züchter aus Hong Kong, der einige Shar Pei besaß, in einem Zeitungsartikel an Amerikas Hundezüchter. Er bat, ihm dabei zu helfen, die Rasse vor dem Aussterben zu bewahren. Das war der Beginn einer großen Aktion zur Rettung dieser ungewöhnlichen und einzigartigen Hunderasse.
1977 hielt der Shar Pei im Guiness Buch den Rekord als seltenste Hunderasse der Welt, aber bereits Anfang der achtziger Jahre waren in Amerika mehrere hundert Exemplare gezüchtet worden.
Im Sommer 1979 kam das erste Shar Pei Paar aus den USA nach Deutschland zu einer unserer Züchterinnen. Die Rasse wurde in Deutschland schnell bekannt und beliebt, blieb jedoch bis heute im allgemeinen Straßenbild eine Seltenheit. Wer sich fragt, was denn den Shar Pei so einzigartig macht, der findet im Folgenden ein paar Antworten.
Sein Aussehen
Zu den besonderen äußeren Merkmalen der Rasse zählen Zunge, Haut, Haarkleid und Schnauze. Wie der Chow Chow, hat auch der Shar Pei eine blau gefärbte Zunge und Mundschleimhaut. Ebenso auffällig ist auch das Fell, vor allem auf dem Rücken ist es sehr fest und steht ab – wie eine Bürste. Dabei unterscheidet man ganz kurzes Haar, das sog. Pferdehaar (horsecoat) und etwas längeres Haar, das sog. Bürstenhaar (brushcoat).
Die im Standard zugelassenen Fellfarben sind Fawn (rehfarben), Rot und Schwarz. Hinzu kommen die sog. Dilute Farben, d.h. helle Chremetöne, Schokoladenbraun, Blau (Grauton) oder aufgehellte Rottöne.
Die etwas lose Haut und das dadurch bedingte etwas faltige Aussehen mit einer leicht aufsteigenden Rückenlinie sind typische Rassekennzeichen.
Während Shar Pei Welpen für gewöhnlich deutliche Falten überall am Körper zeigen, werden diese im Heranwachsen immer weniger und sind später weitgehend verschwunden. Ein ausgewachsener Shar Pei sollte zwar eine lose Haut haben, aber die Bilder erwachsener Shar Pei mit übermäßiger Faltentracht am ganzen Körper gehören dank strenger Zuchtauswahl der Vergangenheit an. Der moderne Shar Pei trägt einige Falten über den Schultern und über der Schwanzwurzel.
Blickt man dem typischen Shar Pei ins Gesicht, so sieht man feste Stirnrunzeln, die so individuell sind wie ein Fingerabdruck, leicht mandelförmige dunkelbraune Augen und eine etwas gepolsterte Nasenpartie, die entfernt an ein Flusspferd erinnert.
Doch nicht nur sein Aussehen, sondern vor allem sein Wesen hat dazu beigetragen, dass sich weltweit so viele Menschen engagiert haben, um ihn vor dem Aussterben zu bewahren.
Sein Wesen
Spätestens hier geraten Shar Pei Liebhaber ins Schwärmen. Aber was ist es, warum es heißt „einmal Shar Pei, immer Shar Pei“?
Ist es das 2000 jährige Erbe eines durch nichts aus der Fassung zu bringenden Charakters? Oder vielleicht seine gute Laune, die ihn schnell zu „Mr. Entertainer“ in der Familie macht? Oder etwa seine Intelligenz, mit der er sofort herausfindet, wie er seine Besitzer um den Finger wickeln kann? Es sind ganz verschiedene Gründe, warum dieser Hund so schnell das Herz seiner Familie erobert. Doch wer bei einem Shar Pei die ihm eigene unendliche Zuneigung zu seiner Familie mit absolutem Gehorsam verwechselt, der wird enttäuscht werden. Gleiches gilt für Fremde, die ihm begegnen, denn sie werden schnell merken, wie distanziert und geradezu gleichgültig er sein kann sowohl gegenüber Zweibeinern als auch Vierbeinern anderer Hunderassen.
All seine Merkmale, die ihn zu einem liebenswerten Gefährten für seine Besitzer und zu einem wesensfesten souveränen Alltagsbegleiter machen, unterstützen unsere Züchter durch eine überlegte Zuchtauswahl gemäß dem Rassestandard der FCI und durch eine sorgfältige frühe Sozialisation.
Seine Gesundheit
Ein weiteres Augenmerk gilt der Gesundheit unserer Shar Pei. Daher führen unsere Züchter folgende Untersuchungen einheitlich vor dem Zuchteinsatz durch:
Wir als Verein und unsere Züchter vor Ort gehen dabei über die vom Dachverband VDH geforderten Regularien, wie z.B. das Zuchtverbot bei ED 3 Befunden, noch hinaus, in unserem Bemühen, die Rasse weiterhin gesund zu erhalten und weiter zu entwickeln.
Wissenswertes zum Thema Shar Pei Fieber
Fieber, wie es jeder von uns kennt, ist zunächst einmal eine natürliche Immunreaktion des Organismus, die bei einer Vielzahl von Erkrankungen oder Entzündungsprozessen auftritt oder auch natürliche körperliche Ereignisse wie etwa den Zahnwechsel begleiten kann. Dies betrifft uns Menschen ebenso wie Hunde aller Rassen. Als weiterer möglicher Auslöser gilt beispielsweise heftiger Stress, abhängig vom jeweiligen Individuum und rasseübergreifend. Da Fieber eine sehr unspezifische Begleiterscheinung ist, muss außerdem an eine Vergiftung gedacht werden, wenn es plötzlich auftritt. Wiederkehrende Fieberschübe ohne Anlass oder erkennbare Ursache dagegen können ein Anzeichen für das sog. Shar Pei Fieber sein, ein dem Mittelmeerfieber beim Menschen ähnliches Krankheitsbild. Von entscheidender Bedeutung ist an dieser Stelle eine sorgfältige Differentialdiagnostik des Tierarztes, um andere mögliche Ursachen sicher auszuschließen und die richtige therapeutische Entscheidung treffen zu können.
Dankenswerterweise steht inzwischen ein Gentest zur Verfügung, der sog. SPAID Test, der mittels zweier unterschiedlicher aber gleichwertiger Verfahren durchgeführt werden kann und der Auskunft liefert über die Wahrscheinlichkeit, im Laufe der Lebensspanne Shar Pei Fieber zu zeigen. Beide Testverfahren lassen im Ergebnis allerdings keine absoluten „Hop oder Top“ Aussagen zu, was bedeutet, dass auch Hunde mit einer erhöhten genetischen Disposition ein Leben lang vollkommen gesund bleiben können. Wir sehen den Test jedoch als eine wichtige Grundlage für züchterische Entscheidungen an und er gehört in unserem Verein zu den Pflichtuntersuchungen zur Erlangung der Zuchtzulassung.
Seine Haltung und Pflege
Der Shar Pei ist ein feinfühliger Hund, der am liebsten in Ihrer Nähe ist. Er möchte in seiner Entwicklung mit unaufgeregter, liebevoller, aber eindeutiger Konsequenz seinen Orientierungsrahmen gezeigt bekommen.
Neben einer Kontrolle und gelegentlichen sanften Reinigung seiner muschelförmigen Ohren, benötigt er wenig Pflege und als Welpe wird er schnell stubenrein. Gerüchte, dass sein Fell anfällig und pflegeintensiv sei, mögen vergangenen Übertypisierungen zu verdanken sein, heutzutage entbehren sie jeder Grundlage.
Wird er frühzeitig gemäß den Anforderungen seines individuellen Alltags sozialisiert, so ist er ein verlässlicher und zufriedener Begleiter, der seinem Besitzer viel Freude bereitet.
Sie sind neugierig auf diese Rasse geworden und möchten mehr wissen?
Weitere Informationen über das Wesen und die Besonderheiten dieser Rasse, werden Ihnen die Züchter gerne direkt aus ihrem Erfahrungsschatz erzählen. Nehmen Sie Kontakt auf und lassen Sie sich in die besondere Welt des Shar Pei entführen.