Peruanischer Nackthund – Perro sin Pelo del Perú
Als einziger zuchtbuchführender Verein für diese Rasse in Deutschland betreuen wir den Perro sin Pelo del Peru seit 1979 rund um seine Zucht und Haltung. Gerne teilen wir unser Wissen, unsere Erfahrung und unsere Leidenschaft für diese Hunde mit Ihnen.
Seine Geschichte
Der Peruanische Nackthund oder Perro sin Pelo del Peru (Hund ohne Haar aus Peru) hat eine Jahrtausende alte Geschichte. Keramikfunde mit Darstellungen dieser Hunde stammen bereits aus der Zeit vor den Inka und die Ursprünge der Rasse reichen ca. 3000 Jahre zurück. Entstanden aus einer spontanen Mutation, die evolutionär betrachtet bei den höheren Temperaturen einige Vorteile brachte, erwies sich die Rasse als widerstandsfähig und vital, da Verletzungen schnell heilen und Ektoparasiten keine günstigen Bedingungen vorfinden. Die Bevölkerung schätzte die haarlosen Hunde als Wärmflaschen sowohl bei Nacht als auch bei diversen Krankheiten – noch heute werden ihnen zum Teil heilende Kräfte zugeschrieben. Auch in kulturellen Zeremonien spielten sie über die Jahrhunderte eine wichtige Rolle und sie werden bis heute verehrt. Im Alltag waren die Nackthunde, von den Einheimischen Viringos genannt, geschätzte Haus- und Wachhunde, bis die spanischen Eroberer sie als hässlich (und deshalb böse) stigmatisierten. Es folgte eine dunkle Zeit für diese Rasse, bis sich die Peruaner auf ihr Erbe besannen und im Jahr 1985 die Rasse in die FCI Nomenklatur aufgenommen wurde.
Inzwischen gehört sie offiziell zum nationalen Kulturgut Perus.
Sein Aussehen
Der Perro sin Pelo del Peru hat eine elegante Erscheinung mit schmalem Kopf, Stehohren, sichelartiger Rute und einer sog. aufgezogenen Bauchlinie. Es gibt ihn in drei Größen mit jeweils zwei Varianten, haarlos und behaart.
Klein ab 25 bis 40 cm
Mittel ab 40 bis 50 cm
Groß ab 50 bis 65 cm
Die haarlosen Vertreter sind zumeist nicht ganz haarlos, denn es befindet sich kurzes Fell auf dem Kopf, an den Pfoten und an der Rute. Die Hautfarbe kann von Bronze und Kupfer über Grau bis Schwarz variieren, wobei etwaige weiße Abzeichen nicht mehr als 20% der Hautoberfläche ausmachen dürfen. Die Mutation des FOXI3 Gens, die für die Haarlosigkeit verantwortlich ist, bewirkt auch das Fehlen mancher Zähne, meistens betrifft dies die Prämolare, mitunter auch die Schneide- oder Fangzähne. Dies behindert ihn aber keineswegs beim Kauen von Knochen oder bei der Nahrungsaufnahme. Die Hautfarbe variiert wie beim Menschen mit den Jahreszeiten, ist sie im Winter hell, so dunkelt sie bei Sonnenbestrahlung im Frühjahr/Sommer schnell nach und bietet somit einen natürlichen Sonnenschutz.
Bei der behaarten Variante sind alle Fellfarben erlaubt außer Merle, das Haarkleid soll kurz und eng anliegend sein. In der Silhouette dürfen sich die beiden Varianten nicht unterscheiden.
Die behaarten Perro sin Pelo del Peru müssen darüber hinaus ein vollzahniges Gebiss haben.
Sein Wesen
Der Perro sin Pelo del Peru hat sich sein Erbe bewahrt und ist ein guter Wachhund, der zuverlässig Ungewohntes meldet, ohne dabei angriffslustig zu sein. Fremden gegenüber verhält er sich zurückhaltend bis misstrauisch und braucht eine gewisse Zeit, bis er sich anfassen lässt. Dabei kann er durchaus wählerisch sein, wen er bevorzugt und wen eben nicht. Er ist ein friedlicher, ruhiger Hund, der es schätzt, wenn die Menschen im Umgang mit ihm eine ebensolche Ruhe ausstrahlen.
Mit seinen Bezugspersonen geht er eine enge Bindung ein und fühlt sich mit allen Zwei- und Vierbeinern in der Familie wohl. Bei Begegnungen mit anderen Hunden zeigt er sich nicht aggressiv und, gut sozialisiert, schließt er schnell Freundschaften mit Vertretern anderer Hunderassen oder anderen Tieren. Ähnlich wie viele Ur-Hunde zeigen die Perros keinen blinden Gehorsam, sie freuen sich aber über Aufgaben, die sie lösen können und für die sie anschließend belohnt werden.
Neugierig und lebhaft sind sie für viele Aktivitäten zu haben und machen an der Seite ihrer Besitzer so ziemlich alles mit. Freizeitaktivitäten wie Wandern, Stand-Up Paddeln oder Fahrrad fahren begeistern sie ebenso wie die bekannten Hundesportarten Agility, Longieren oder Man-Trailing. Dabei sollte es allerdings nicht zu sehr regnen… Zu Hause lieben sie es, in einem weichen Hundekörbchen zu ruhen, auf dem Sofa mit Herrchen/Frauchen zu kuscheln oder es sich auf einem Sonnenplätzchen gemütlich zu machen.
Seine Gesundheit
Es bestehen beim Perro sin Pelo del Peru keine Prädispositionen für gesundheitliche Erkrankungen und er ist für seine Robustheit bekannt. Als Rasse, die zu den sogenannten Urhunden gehört, kann er sich durch sein starkes Immunsystem tatkräftig gegen Krankheitserreger zur Wehr setzen. Seine perfekt angepasste Thermoregulation unterstützt diese Robustheit.
Um die Gesundheit dieser Rasse weiterhin zu erhalten, führen unsere Züchter einheitlich folgende Untersuchungen durch, bevor die Zulassung zur Zucht erteilt wird:
Seine Haltung und Pflege
Wird der Perro sin Pelo del Peru von Anfang an mit allem bekannt gemacht, was zu seinem Alltag gehört, so ist der agile und fröhliche Hund ein unkomplizierter Gefährte, der gerne überall dort ist, wo Sie es sind. Getreu seinem südamerikanischen Erbe liebt er die Wärme, einen zusätzlichen Sonnenschutz, wie in einigen irreführenden Quellen zu lesen ist, braucht er nicht.
Die Krallen an den Pfoten sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf gekürzt werden, denn sie sind sehr hart und laufen sich je nach Untergrund mitunter schlecht ab.
Bei der Wahl der Größe empfiehlt sich ein Blick auf die eigenen Lebensumstände und Wohnverhältnisse. Grundsätzlich zeigen sich die Perros anpassungsfähig und werden Ihnen als gut sozialisierte Begleiter viel Freude machen.
Sie sind neugierig auf diese Rasse geworden und möchten mehr wissen?
Unsere Züchter stehen Ihnen gerne mit Ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zur Verfügung, um Ihnen diese wunderbare Rasse näher zu bringen.